Eigentlich wollte ich an der Stelle einen Text von Leo D. veröffentlichen, den ich in der Zeit gelesen habe und zwar in der Ausgabe von 31.12.2024. Leo D. hat kurz vor dem Abitur hingeschmissen. Ein ganz normaler Junge, der in seiner Schule einfach kaputtging. Wie er über Schule spricht, muss uns Erwachsenen zu denken geben. „Immer nur Punkte, Punkte, das ist übel der Bullshit.“ Er berichtet von den starken Druck und den Erwartungen der anderen. Auf der einen Seite sagt er, dass Schulen eigene Psychiater bräuchten oder mindestens mit Kliniken zusammenarbeiten sollten, auf der anderen Seite wehrt er sich, dass man an einzelnen Schülern herumdoktert. In seinen Augen müsse das Schulsystem offener werden und sich den Bedürfnissen der Kinder stellen. Statt immer nur denselben Stoff durchzukauen könnten die Lehrer auch davon profitieren mit den Schülern etwas Neues zu lernen. Leo D. beobachtet, wie seine ehemaligen Mitschüler nach dem erreichten Abitur irgendwie vor einem Nichts stehen. Viele, die er kennt, fangen ein Studium an und brechen es wieder ab, viele haben mentale Probleme, die total krass sind, Lernblockaden, Angstzustände, alles. Das Leben wird nicht besser, wenn man Abitur hat. Leo D. blickt positiv nach vorne, weil er Dinge in seinem Leben gefunden hat, die ihn interessieren. Er ist 19 Jahre alt, lebt in Hamburg und jobbt gerade als Lagerarbeiter, um verreisen zu können und danach eine Ausbildung anzufangen. Wann endlich werden wir alle Schulen so aufstellen, dass der Mensch zählt.