Heute gab es im Theatersaal eine Veranstaltung des Darstellenden Spieles 9. Mein Kollege Christian Doll führte das Stück „Freeze and Zoom“ auf. Ich hatte das Stück bereits gesehen und war nicht zugegen. Das Stück spielt in einem Jugendzentrum und eine Gruppe von Besuchern des Jugendzentrums hat die Idee ein gemeinsames Buch zu schreiben. Jede Person darf einen Text dazu beisteuern. Und die Texte haben es in sich. Das Außergewöhnliche an dieser Theaterveranstaltung in nicht nur das Stück selbst, sondern auch das Begleitheft zum Stück. In diesem stehen sowohl Texte aus dem Stück, als auch Gedanken der Kinder, die am Abend auf der Bühne standen. Das ganze Heft ist wirklich lesenswert, ich drucke hier einen exemplarisch ab:
Anonym
Ich weiß nicht so ganz wo und wie ich anfangen soll, aber ich rede jetzt einfach darüber, was mich am meisten beschäftigt:
Ich denke eigentlich jedesmal darüber nach, wieso meine Mutter nicht das Leben bekommen hat, das sie wirlich verdient hätte. Klar, meine Mutter hat viele Menschen, die sie lieben, aber mir geht es darum, dass sie in iherer Vergangenheit Sachen erleben musste, die so ein guter Mensch niemals erleben sollte.
Wenn ich mit meiner Mutter tauschen könnte, würde ich es sofort tun, damit sie die schöne Kindheit erleben darf, die ich habe oder hatte (ich weiß nicht, ob mein Alter noch zur Kindheit zählt).
Sie arbeitet sehr viel, um mir alles zu ermöglichen und das würde ich ihr gerne irgendwie und irgendwann zurückgeben können.