Heute Abend habe ich frei. Mein lieber Stellvertreter waltet seines Amtes und vertritt mich bei der Verabschiedung der 10. Klassen. Ganz ehrlich, ein wenig ist das auch Selbstschutz. Ich habe mit Schülerinnen und Schüler dieser Klassenstufe viel erlebt und teile viele gemeinsame gute Erfahrungen. Ich habe Kinder im Darstellenden Spiel unterrichtet und habe mit ihnen Theater- und Auslandserfahrungen und Herausforderungen bestritten. Immer, wenn man in mein Büro kommt, weiß man, wovon ich spreche. Bilder an der Wand und auf dem Schreibtisch zeugen von diesen Erfahrungen. Mich von ihnen zu verabschieden ging jetzt über Monate. Mit manchen von ihnen verbrachte ich mehr Pausen als mit irgendeiner Lehrkraft. Ich werde sie sehr vermissen und freue mich, dass viele von ihnen einen tollen Weg vor sich haben. Ganz besonders bin ich erfreut über Jugendliche, die die Wahl gehabt hätten, Schule weitermachen oder einen Beruf ergreifen. Und sie haben sich manchmal für eine Ausbildung entschieden. Ich kann nur meinen Hut davor ziehen, sie wagen jetzt schon den Schritt, die anderen machen weiter und versuchen das Abitur. Ich hoffe, dass die Veranstaltung am Abend gut werden wird. Und dass die Schülerinnen und Schüler, die uns verlassen, mit einem guten Gefühl gehen.