Donnerstag, 20. Juni 2024

by Ralf Haug

Heute Abend war ein großartiger Theatertag in der IGS Landau. Dank unseres Kollegen Christian Doll haben alle Gruppen des Darstellenden Spiels mit 140 Kindern den staunenden Besucherinnen und Besuchern einen wirklich unvergesslichen Theaterabend beschert. Da ich selbst beteiligt war, konnte ich die Ergebnisse der anderen Gruppen gar nicht betrachten. Herrlich, wie es eine Stunde vorher im ganzen Haus pulsierte, aufgeregte Kinder, manchmal noch mehr aufgeregte Kolleginnen und Kollegen und hüpfrige Schauspielereltern. Herrlich, einfach herrlich. Ich selbst war im Freien und bangte, ob der Regen irgendwann in diesem komischen Sommer doch noch beginnen würde. Irgendwann verspürte ich einen Tropfen auf meiner Haut, vielleicht war es aber auch nur Einbildung. Viermal spielten die einzelnen Gruppen ihre Szenen, auch anstrengend hier die Spannung zu halten und nicht zu denken, man habe es nach dem gelungenen ersten Mal im Sack. Aber auch das funktionierte. Toll waren die Gespräche mit den Menschen nach unserer Szene, Staunen, Bestätigen, Betroffenheit und auch Wut darüber, dass es Menschen und Parteien gibt, die nicht wahrhaben wollen, dass es sinnvoll und wichtig ist, die Vergangenheit nicht zu verdrängen, sondern aus ihr zu lernen. Die Schuld, die unsere Vorfahren auf sich geladen haben, bedeutet für uns daran zu erinnern, was Deutsche in der Zeit des Nationalsozialismus Juden und anderen Menschen angetan haben. Unsäglich, dass unter uns Menschen leben, die das sogar bestreiten. Am Ende des Abends betreten alle Schauspielerinnen und Schauspieler mit ihren Lehrerinnen und Lehrern die Bühne im Foyer und erhalten ihren wohlverdienten Applaus. Auf ein Wiedersehn in diesem Theater.

Szene zuJuden in Landau in der Zeit des Nationalsozialismus